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Wie Maxxi ins SAALEMAXX kam …

Teil 1

Tief unten im Meer, dort wo sich die letzten Sonnenstrahlen auf den Meeresboden legen, liegt die kleine Stadt Neptusia. Sie hat viele kleine Gassen, wunderschöne Korallenhäuser und einen Seetangpark mit einem großen Anemonenspielplatz. Am Rand von Neptusia, in der Seepferdchenstraße, steht ein kleines, gemütliches Korallenhäuschen. Hier leben Maxxima die Hummermama, Maxximo der Hummerpapa und ihr kleiner Maxxi.

Das Leben unter dem Meer ist nicht viel anders als hier bei uns. Auch Maxxi geht zur Schule, nämlich in die Blubberschule, muss Hausaufgaben machen, geht danach mit seinen Freunden spielen und hilft seinen Eltern, damit es im Korallenhäuschen auch immer schön aussieht und aufgeräumt ist. Jeden Nachmittag, wenn er von der Schule nach Hause kommt, geht er in sein Kinderzimmer und liest in seinen vielen Schulbüchern. Denn Maxxi, der als Hummerkind im Meer lebt, kann kaum glauben, dass es dort, wo das Meer an einem schönen weißen Sandstrand mit Palmen endet, noch eine Welt geben soll, in der die Lebewesen Luft atmen und das Wasser nur zum Trinken und Waschen benutzen. Er ist so an dieser Welt interessiert, dass er freiwillig nach der Schule noch weiter in seinen Büchern stöbert, um noch viel mehr zu erfahren.

An einem schönen warmen Morgen an dem die Sonne so kräftig schien, dass Neptusia in seiner ganzen Farbenpracht leuchtete und die leichte Strömung kleine Kringel an die Wasseroberfläche malte, saß Maxxi mit seiner Mama am Frühstückstisch und sagte: „Du Mama, wenn ich mit der Schule fertig bin, geh ich fort aus dem Meer und möchte alle kennen lernen, die kein Wasser sondern Luft atmen. Ich möchte Hunde treffen, Vögel fliegen sehen und vor allem möchte ich Menschen kennen lernen!“. Seine Mama war von dieser Idee gar nicht begeistert, da sie ihr einziges Kind nicht einfach so ziehen lassen wollte, denn er war ja noch so klein ...

Teil 2

Maxxi’s Mama erklärte ihm, dass die Menschen gar nicht so gut wären wie er glaube. „Die Menschen essen kleine Hummer wie dich für ihr Leben gern!“ sagte sie zu ihm. Doch Maxxi wollte von all dem nichts wissen. „Außerdem“, fügte Mama Maxxima hinzu, „kannst du über Wasser gar nicht leben, weil du ja keine Luft atmen kannst.“ Darauf entgegnete Maxxi nur: „Da mach' dir mal keine Gedanken. Ich werde den weisen Seebald fragen. Der weiß immer eine Lösung.“

Nach der Schule machte sich Maxxi auf den Weg zu Seebald, der ältesten Wasserschildkröte im ganzen Ozean. Er hat schon so viel erlebt und gesehen, dass er auf fast jede Frage eine Antwort kennt. Jedoch ist der Weg zu ihm ein sehr beschwerlicher. Unser kleiner Maxxi muss sich erst durch die dichten Algenwälder am südlichen Stadtrand von Neptusia kämpfen. Dann geht es durch das tiefe Gerrdietal und zum Schluss muss er noch den Krakenfelsen erklimmen. Nach diesen Strapazen kommt er völlig erschöpft an der kleinen Kieselsteinhütte von Seebald an. Dieser erwartete ihn schon und hielt einen schönen heißen Kakao und Tangkekse für ihn bereit. Nachdem Maxxi sich ausgeruht hatte und wieder bei Kräften war, begann er ihm zu berichten, wie sehr er sich wünschte, das Festland zu erkunden.

Da begann der alte Seebald zu erzählen. „Als ich noch ein kleiner Schildkrötenjunge war, hatte ich genau die gleichen Wünsche wie du, kleiner Maxxi. Deine Mutter Maxxima ist eine schlaue Hummerdame und ihre Bedenken sind berechtigt. Für die Menschen bist du eine Delikatesse und der Weg bis zum Strand, wo die Menschenwelt beginnt, ist ein sehr beschwerlicher.“ Laut lachend stellte der alte Seebald fest: „Du bist doch schon völlig außer Puste bei mir angekommen und das ist noch lang nicht so weit wie zum Strand.“ Maxxi dachte, dass der Alte ja Recht hatte was seine Kraft anging, aber die konnte er trainieren. Schließlich dauerte es noch ein Jahr bis er mit der Schule fertig war.

Am meisten jedoch beschäftigte ihn der Gedanke, dass die Menschen so gefährlich sein sollten. Er konnte das einfach nicht glauben. Dann sprach er zu Seebald: „Ich glaube dir deine Worte, da du ein weiser Schildkrötenmann bist und viel erlebt hast. Ich muss es aber selbst herausfinden. Ich kann nicht glauben, dass alle Menschen so sind. Um aber an Land zu kommen, muss ich Luft atmen können. Wie kann mir das gelingen? Hast du einen Rat für mich?“ Der Alte überlegte lange, ob er es ihm sagen solle. Doch der traurige und sehnsüchtige Blick des kleinen Maxxi ließ ihn alle Zweifel vergessen. „Wenn du auf deine weite Reise aufbrichst, machst du Halt am alten Haiwrack. Im Bauch des Schiffes wächst eine seltene Pflanze, die Lilacina genannt wird. Ich selbst nenne sie jedoch lilablättrige Papageienfeder. Merke dir den Namen gut, denn genau wie eine lilafarbene Papageienfeder sieht sie aus. Zupfe ein paar Blätter und bewahre sie auf bis du angekommen bist.“

Teil 3

Nun wollte Maxxi nur noch eines wissen und fragte den alten Seebald auch gleich. „Kannst du mir den Weg sagen, der mich direkt zu den Menschen führt?“ Wieder überlegte Seebald eine Weile, holte eine Seekarte aus seiner alten Kommode und begann, ihm auf der Karte den Weg zu beschreiben. „Brich Richtung Norden auf. Zu Beginn deiner Reise wirst du durch Galaxia kommen. Von dieser wunderschönen Tiefseestadt aus, gehst du weiter nach Osten. Da kommst du dann am Haiwrack vorbei. Du solltest dir nur schnell Lilacina holen und dann schleunigst verschwinden, bevor dich die Haie bemerken. Danach gehst du weiter nach Norden. Jetzt beginnt der beschwerliche Weg durch die Walfischwüste. Bevor du diese durchquerst, solltest du dich mit genügend Proviant ausrüsten.“ Maxxi war wie gelähmt, hörte gespannt zu und versuchte, sich alles bis ins Detail einzuprägen.

„Am Ende der Walfischwüste beginnt schon das große Riff, welches du als letzte Hürde überwinden musst. Hast du das geschafft, siehst du schon den Strand. Lauf am Strand wieder Richtung Osten. Versprich mir, dass du solange im Wasser bleibst – auch wenn dich die Neugier packt und die Menschen dort spielen und schwimmen! Du wirst ein großes, dunkles Rohr finden. Es wird verschlossen sein. Iss die Lilacina, klopfe dreimal gegen das Rohr und sag: ‚Bli-Bla-Blubberum der Maxxi der ist gar nicht dumm. Zi-Za-Zaubersstab Maxxi bekommt was er mag. Ri-Ra-Riesenfloss der Maxxi rutscht durch’s Rohr jetzt los.‘ Das Rohr wird dich dann zu den Menschen bringen. Ich wünsche dir viel Glück, kleiner Maxxi!“

Maxxi war begeistert. Auf dem Weg nach Hause säuselte er die ganze Zeit leise vor sich hin: „Bli-Bla-Blubberum der Maxxi der ist gar nicht dumm. Zi-Za-Zaubersstab Maxxi bekommt was er mag. Ri-Ra-Riesenfloss der Maxxi rutscht durch’s Rohr jetzt los." Nun musste er sich sputen, um noch vor Einbruch der Dunkelheit wieder zu Hause zu sein. Der Rückweg gestaltete sich um einiges leichter als der mühselige Aufstieg. Er hopste fröhlich den Krakenfelsen hinab, rannte durch das Gerrdietal und wippte durch das Dickicht des südlichen Algenwaldes. Pünktlich zum Abendessen war er zu Hause und als er kugelrund und satt war, krabbelte er in sein Bett und schlief mit einem großen Lächeln auf dem Gesicht ein.

Ein Jahr später.

Maxxi war in dieser kurzen Zeit ganz schön gewachsen. Er war nun fast schon so groß wie Maxxima, seine Mama. Er hatte große kräftige Scheren, einen breiten, muskulösen Rücken und kraftvolle Beine bekommen. Er hatte das ganze Jahr trainiert, um fit für seine Reise zu werden. Denn zu den Menschen wollte er noch immer.

Teil 4

Vor einer Woche ist Maxxi mit der Schule fertig geworden und nun bereitet er sich auf seinen Aufbruch vor. Doch Maxxima und Maxximo sind von seinem Vorhaben gar nicht überzeugt. Sie machen sich Sorgen um ihren Kleinen und wollen auch nicht alleine sein. Doch was Maxxi sich in den Kopf gesetzt hat, macht er auch und so kam der Tag des Abschieds immer näher. Der letzte Abend zu Hause, war nicht wie immer. Es ging nicht so fröhlich zu wie sonst und er fühlte, dass seine Eltern sehr betrübt waren. An diesem Abend verabschiedete sich Maxxi von Maxximo, der am nächsten Morgen schon wieder sehr früh zur Arbeit musste. Dann ging Maxxi ins Bett. Er war so aufgeregt, dass er die ganze Nacht kein Auge zutat.

„Maxxi aufstehen! Frühstück ist fertig!“, dass ließ er sich nicht zweimal sagen. Seine Mama hatte Tangkekse gebacken und es gab Plankton-Cornflakes. Nachdem er sich satt gegessen hatte, schnappte er seinen großen Rucksack, küsste Maxxima und wollte schon losziehen, als seine Mama etwas kleines, glänzendes aus der Tasche zog. Sie gab es ihm und sagte: „Du musst dich immer melden und uns berichten wie es dir auf deiner Reise ergeht!“. Maxxi traute seinen Augen kaum. Es war ein moderner Muschelsprecher. „Wir haben auch einen, du kannst uns also immer erreichen. Du musst ihn nur ans Ohr halten und unsere Namen sagen, schon können wir miteinander sprechen!“, sagte Maxxima. „Mutti das ist großartig. Vielen Dank!“ und so brach er auf.

Nach einem drei Tage andauernden Marsch, hatte er Galaxia, die wunderschöne Tiefseestadt hinter sich gelassen und stand nun vor dem großen Haiwrack. Es war riesengroß und furchteinflößend. Doch Maxxi nahm allen Mut zusammen und schlüpfte durch ein kleines Loch am Bug des alten Schiffes. Er schlich ganz leise die dunklen Gänge entlang, bis er einen großen Saal betrat. Der Saal war über und über mit einer lila schimmernden Pflanze bedeckt, die sich bis an die Decke des Raumes empor schlängelte. Er schnitt mit seinen Scheren einige Blätter ab, steckte sie in seinen Rucksack und wollte schleunigst wieder verschwinden, doch als er sich umdrehte schaute er direkt in die Augen eines gigantischen Tigerhaies. Dem kleinen Maxxi blieb das Herz fast stehen und er bekam nicht ein Wort heraus. Er stand starr auf dem Boden und konnte sich nicht mehr bewegen. Der Tigerhai grinste ihn groß und breit an und Maxxi dachte seine letzte Stunde hätte geschlagen. „Du bist mutig kleiner Hummer. Einfach so mir nichts dir nichts in mein Häuschen zu spazieren und meine lilablättrige Papageienfeder um ein paar Blätter zu erleichtern. Ich bin übrigens Heiner. Aber du kannst Hein zu mir sagen.“ und streckte ihm die Flosse entgegen. Maxxi schüttelte sie zögerlich und stotterte „Hallllo, iich bbinn MMaxxxi!".

Teil 5

"Was suchst du denn eigentlich hier bei mir und wohin soll dich dein Weg denn führen. So groß wie dein Rucksack ist, hast du noch einiges vor dir.“ So langsam verlor Maxxi seine Angst vor Hein, denn er schien ziemlich nett zu sein und so erzählte er ihm von seinem Vorhaben und was ihm der alte Seebär gesagt hatte. "Ich mache dir einen Vorschlag kleiner Maxxi. Damit du nicht so weit zu Fuß gehen musst werde ich dich zum Strand der Menschen bringen. Du kannst auf meinem Rücken reiten, denn ich bin ein sehr schneller Schwimmer. Vom Strand aus musst du dann wieder selbst zurechtkommen. Das würdest du für mich tun?“ freute sich Maxxi und zehn Minuten später saß er auf dem Rücken von Hein, hielt sich an seiner großen Rückenflosse fest und los ging die rasante Fahrt. Er hatte mächtige Schwierigkeiten sich festzuhalten, denn Hein war wirklich ein verdammt schneller Schwimmer. Maxxi sah die große Walfischwüste unter sich vorbei ziehen und malte sich aus, wie lang es gedauert hätte, diese zu Fuß zu durchqueren. Nun schwammen die beiden über das große Riff welches in allen Farben die man sich vorstellen kann schimmerte und gelangten letztendlich an den Strand. Maxxi stieg ab bedankte sich bei Hein und der große Tigerhai wünschte ihm noch viel Glück auf seiner Reise. Nun lief er am Strand entlang und sah die Menschen dort herumtoben, doch er hörte auf die alte weise Schildkröte und blieb im Wasser.

Von weitem konnte er das große Rohr erkennen und rannte los. Als er angelangt war, steckte er sich Lilacina in den Mund, klopfte dreimal gegen das Rohr und sprach:“ Bli,bla,blubberum der Maxxi, der ist gar nicht dumm. Zi,za,Zauberstab, der Maxxi kriegt das was er mag. Ri, ra, Riesenfloß, der Maxxi rutscht durchs Rohr jetzt los.“ Mit lautem Getöse und blitzschnell öffnete sich das Rohr und Maxxi wurde hineingezogen. Er wurde hin und her geschleudert, konnte nichts erkennen. Alles war dunkel und er wusste nicht mehr wo oben und wo unten war. Plötzlich wurde es ruhiger und nun rutschte er nur noch in einer Röhre bis er mit einem lauten Platsch in einem kleinen Becken landete. Schnell kroch er heraus sah sich um und versteckte sich als erstes hinter einer Palme. Es war laut. Viele Stimmen riefen laut durcheinander. Einige lachten, einige schrien und er beobachtete das kleine Becken in dem er gelandet war.

Ein Kind nach dem anderen kam aus dem Loch in der Wand ins Wasser gerutscht und Maxxi konnte erkennen, dass es den Kindern einen heiden Spaß machte. Er blieb in seinem Versteck und erst als es ruhiger wurde traute er sich heraus um die Umgebung zu inspizieren. Er stieg die Treppe empor und erkannte, dass er in einem großen Schwimmbad gelandet war. Denn was ein Schwimmbad für Menschen ist, hatten sie ja in der Schule gelernt. Es war kein Mensch mehr zu sehen, also lief er herum und schaute sich alles genau an. Er setzte sich in den Whirlpool, planschte im Kinderbecken und rutschte die steilste Rutsche. Als er ganz müde war, legte er sich auf eine Liege und schlief ein. Am nächsten Morgen wurde er von einem Mann mit einem roten T-Shirt geweckt, der ihm einen guten Morgen wünschte und fragte, wie er denn in das Saalemaxx gekommen sein. „Was ist denn das Saalemaxx?“ fragte Maxxi und der Mann erklärte ihm, dass das Schwimmbad in dem er war so heißt. Sie unterhielten sich den ganzen Morgen und Maxxi erzählte von seiner abenteuerlichen Reise, nur um Menschen kennen zu lernen. Da machte der Mann den Vorschlag, dass Maxxi doch hier bleiben könne, solang er wollte um ganz viele Menschen zu sehen. Also bekam Maxxi ein großes Zimmer eingerichtet und wohnt nun im Saalemaxx. Er spricht jeden Tag mit seinen Eltern und berichtet ihnen, wie gut es ihm bei den Menschen geht und wie sehr sie ihn alle mögen. Maxxi hat sich dazu entschieden, noch ganz lang zu bleiben und seine Eltern haben ihm versprochen, dass sie ihn bald besuchen werden. Doch bis dahin, hofft Maxxi auf den Besuch von ganz vielen Kindern, denn die mag er am liebsten!